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Gegen den Strom: Eine Neue Führungshaltung

  • Autorenbild: Oliver Schwenner
    Oliver Schwenner
  • 15. Apr.
  • 2 Min. Lesezeit

"Es gehört oft mehr Mut dazu, seine Meinung zu ändern, als ihr treu zu bleiben." (Friedrich Hebbel)

Zwei Hände berühren sich
Zwei Hände berühren sich

Toxische Männlichkeits(vor)bilder im Zeitalter des Autoritarismus


Die moderne Arbeitswelt sieht sich mit einer paradoxen Situation konfrontiert: Während Unternehmen zunehmend agilere, partizipative und werteorientierte Führungsansätze verfolgen, erstarken gleichzeitig autoritäre, populistische und hierarchischen Führungsideologien in Politik und Gesellschaft. Diese Entwicklung stellt Unternehmen und ihre Entscheidungsträger vor die Herausforderung, eine Führungskultur zu etablieren, die sowohl den internen Anforderungen einer dynamischen Arbeitswelt als auch den externen Einflüssen einer zunehmend polarisierten Gesellschaft gerecht wird.


Ängste moderieren. Ambivalenzen anerkennen. Zugehörigkeit vermitteln.


Die vermeintliche Sehnsucht nach einer „starken Führungspersönlichkeit“ scheint groß. Autokraten und Populisten (mehrheitlich Männer) versprechen einfache Lösungen. Mehr Klarheit durch schwarz-weiß Positionen, Schuldzuweisungen, Ausgrenzungen von Personengruppen. Diese einfachen Antworten sollen für einen Moment das Gefühl der Kontrolle und Sicherheit vermitteln, wie z.B. „unser Land zuerst“, „da muss man hart durchgreifen, auf den Tisch hauen“. Auch ich beobachte diese simplen Aussagen im Alltag wieder häufiger.


Die Omnikrisen unserer Zeit sind von Ambivalenzen geprägt und das ist für viele Menschen nur schwer auszuhalten. Es braucht wieder mehr Diskursräume in Unternehmen, um unterschiedliche Perspektiven und Mehrdeutigkeit zuzulassen. Diese Form der Beteiligung stärkt die Zugehörigkeit und ist gleichzeitig ein Treiber für den Umgang mit Widersprüchen. Die Realität ist komplex. Wenn wir allerdings akzeptieren, dass die Dinge verwoben sind, wird es leichter. Schultz von Thun hat bereits in einem seiner Werte- und Entwicklungsquadrate darauf hingewiesen, dass wenn wir Dinge ändern wollen (Gestaltungswille), wir besser Dinge auch annehmen (Akzeptanz), wie (mehrdeutig und komplex) diese auch gerade von uns empfunden werden.


Ein Netz aus Drahtseilen
Ein Netz aus Drahtseilen

Eine verbindende Führungshaltung kultivieren

5 Aspekte einer bewussten Führungshaltung, die im Wettbewerb um Innovation und Fachpersonal Vorteile verschafft und einen Beitrag für gesellschaftlichen Zusammenhalt und Stärkung der Demokratie leisten kann.

  • Werteorientierung: Klare und gelebte Unternehmenswerte, die auf Respekt, Diversität und Inklusion basieren, bilden das Fundament für eine widerstandsfähige Unternehmenskultur.

  • Partizipation und Empowerment: Die aktive Einbindung der Mitarbeiterschaft in Entscheidungsprozesse stärkt das Gefühl der Zugehörigkeit und fördert eigenverantwortliches Handeln.

  • Transparenz und Kommunikation: Offene und ehrliche Kommunikation schafft Vertrauen und ermöglicht es, Fehlinformationen und populistischen Narrativen entgegenzuwirken.

  • Ethik und Verantwortung: Führungskräfte übernehmen Verantwortung für die sozialen und ökologischen Auswirkungen ihres Handelns und setzen sich für eine gerechte und nachhaltige Gesellschaft ein.

  • Resilienz und Anpassungsfähigkeit: Unternehmen müssen in der Lage sein, sich schnell an veränderte Rahmenbedingungen anzupassen und Krisen zu bewältigen, ohne dabei ihre Werte und Prinzipien zu kompromittieren.


Zur Entlastung sei gesagt, dass kein mir bekanntes Unternehmen diese Aspekte bereits vollumfänglich lebt. Sehen Sie es als grobe Richtschnur, um bereits bewährte Kulturmaßnahmen in die Breite zu bringen, neue Arbeits- und Kommunikationsprozesse aufzusetzen oder zu reaktivieren.

 
 
 

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